Der GR 13 ist ein Fernwanderweg durch die Algave in Portugal.
Der GR 13 ist auch bekannt als Via Algarviana. Der Fernwanderweg verläuft ca. 280 Kilometer einmal quer durch die Algave. Startpunkt ist das Dorf Alcoutim im Nord-Osten der Algave. Direkt an der portugiesischen spanischen Grenze. Das Ziel erreicht man im Süd-Westen Nähe der Stadt Sagres am Farol do Cabo de Sao Vicente. Auf dem GR 13 legt man knapp 5200 Höhenmeter zurück. Der Via Algarviana ist in 14 Etappen unterteilt.
Wildzelten ist in Portugal nicht erlaubt, auf dem Via Algarviana wird es jedoch geduldet. Die Etappen sind so aufgeteilt, dass man am Ende jeder Etappe in einem Dorf ankommt in denen man sich auch eine Unterkunft für wenig Geld buchen kann. Ich bevorzuge aber mein Zelt, denn hier muss ich mir keine Gedanken machen, dass ich noch bis zur nächsten Unterkunft laufen muss. Auch wenn man In Portugal nicht Wildzelten darf. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich die Plätze, an denen ich übernachte, genauso hinterlasse wie ich sie vorgefunden habe.
„I leave nothing but footprints“
Anreise
Nach Portugal kommt man von vielen deutschen Flughäfen. Mein Flug ging abends vom Flughafen in Weeze nach Faro.
Nach der Arbeit ging es nach Hause zu meinen Eltern. Mein Vater brachte mich dann zum Flughafen.
Gegen 23:30 Ortszeit in Faro am Flughafen bin ich zu Fuß ca. 4 Kilometer in den Stadtkern von Faro in ein Hostel gelaufen.
Am Samstag wurden dann in Faro noch ein paar Kleinigkeiten und Gas eingekauft. Da am Wochenende keine Busse nach Alcoutim fahren habe ich also noch bis Montag Zeit.
Alternativ kann man auch den GR 15 von Vila Real de Santo António nach Alcoutim an dem Fluss langlaufen der als Grenze zwischen Portugal und Spanien fließt. Der GR 15 ist knapp 60 Kilometer lang. Also theoretisch in 2 Tagen zu absolvieren.
Etappe 1
In Alcoutim angekommen geht es um ca. 15:00 Uhr endlich los auf dem Via Algarviana. Erst durch das Dorf Alcoutim und dann erst einmal an dem Fluss der als Grenze zwischen Portugal und Spanien dient.
Als Weg läuft man zu 99% auf einem Schotterweg entlang. Man läuft durch kleine Dörfern in denen fast überall ein kleiner Brunnen für frisch Wasser steht.
Da ich relativ spät erst losgelaufen bin und es relativ früh dunkel wird entscheide ich mich am Menires de Lavajo mein Zelt aufzubauen. Die Menires de Lavajo sind Monolithen und bestehen aus zwei Menhirgruppen.
Etappe 2
Nachts ist es noch sehr kalt. Mein Außenzelt ist vereist. Es wird erst einmal gesondert eingepackt und später in der Sonne getrocknet. Es geht weiter auf dem Via Algarviana. Schnell kommt die Sonne wieder raus und man läuft auf dem Schotterweg durch die pralle Sonne.
Immer wieder an kleinen Bächen vorbei oder kleinen Dörfern. An einer Sitzmöglichkeit wird nach ca. 5 Kilometern erst einmal gefrühstückt und das Außenzelt getrocknet.
Ich erreiche das Ziel der ersten Etappe Balurcos.
In den kleinen Dörfern gibt es die verschiedensten Brunnen. Nach ca. 22 Kilometern schlage ich mein Zelt auf.
Etappe 3
Nachdem ich Rucksack wieder gepackt habe und das vereiste Außenzelt wieder eingepackt habe komme ich an einen kleinen Bach vorbei den ich überqueren muss. Da es keine Brücke über diesen Bach gibt heißt es Schuhe ausziehen und Barfuß durch.
Meine Hose ziehe ich auch lieber aus. Die Durchquerung es Bachs war sehr kalt und das Wasser ging mir an der tiefsten Stelle fast bis zu den Knien. Gott sei Dank wurde es schnell wieder warm.
Die zweite Etappe die in Furnazinhas endet erreiche ich gegen Mittag.
Immer wieder kommt man an Orangen oder Zitronenbäumen vorbei.
Der ausgeschilderte Weg verläuft anders als der Weg der mir in der App angezeigt wird. Ich laufe natürlich den ausgeschilderten Weg entlang. Der Via Algarviana ist sehr gut ausgeschildert.
Nach ca. 25 Kilometern baue ich mein Zelt auf. Ca. 5 Kilometer vor dem Ende der dritten Etappe, Vaqueiros.
Etappe 4
Es wird nachts wärmer. Mein Zelt ist nicht mehr mit Frost versehen. Ich erreiche einen kleinen Ausguckturm auf dem man bis zum Ozean gucken kann.
Kurz darauf erreiche ich das Ende der dritten Etappe.
An einem kleinen Bach werden erst einmal Klamotten gewaschen.
Am vierten Tag erreiche ich das Ende der vierten Etappe, Cachopo. Dadurch dass ich am ersten Tag nur ca. 3 Stunden gelaufen war ich immer meinem Zeitplan hinterher. Jetzt nicht mehr!
Ich laufe noch einen Teil der nächsten Etappe des Via Algarviana bevor ich mein Zelt aufstelle und mir das zu Essen koche.
Etappe 5
Die heutige Etappe von Cachopo nach Barranco do Velho ist eine der schwereren Etappen. Heute stehen 29 Kilometer und knapp 1000 Höhenmeter auf dem Plan.
Es müssen weitere Flüsse überquert werden. Hier liegen aber Gott sei Dank Steine im Fluss, sodass ich meine Schuhe nicht ausziehen muss.
In einem kleinen Dorf gönne ich mir eine kalte Cola. Mal was Anderes als stilles Wasser.
Kurz vor Ende der 5 Etappe habe ich knapp ein Drittel des Via Algarviana gelaufen. Die ersten 100 Kilometer sind gemeistert.
Kurz hinter Barranco do Velho schlage ich mein Zelt auf.
Etappe 6
Die sechste Etappe startet in Barranco do Velho und ist knapp 14 Kilometer lang und endet in Salier.
Dadurch, dass es fast nur Bergab geht denke ich, dass ich heute ein paar Kilometer der nächsten Etappe schon laufe. Am Ende des Via Algarviana kommen nämlich noch zwei lange Etappen.
Die eine ist 31 und die andere 36 Kilometer lang und je mehr Kilometer ich schon auf den früheren Etappen habe desto mehr Puffer habe ich für die beiden längeren Etappen.
Gegen Mittag kommt ich in Salier an. Hier gibt es auch einen größeren Supermarkt. Das ist gut, da ich dringend neue Sonnencreme brauche.
Des Weiteren werden auch ein paar Nüsse und Schokolade eingekauft.
Ich hätte auch neue Früchte einkaufen können. Auf dem Weg läuft man aber immer wieder an Orangenbäumen vorbei. Ich nehme mir zwei Orangen mit.
Die erste in leider sehr sauer, die zweite allerdings ist perfekt.
Weiter geht es auf der siebten Etappe von Salir nach Alte.
Knapp 8 Kilometer vor Alte schlage ich mein Zelt auf. Die Hälfte der Etappe habe ich bereits hinter mir.
Etappe 7
In Alte angekommen mache ich meine Frühstückspause am Praia Fluvial de Alte. Dies ist eigentlich ein kleines angelegtes Flussbecken in dem man schwimmen kann und an der tiefsten Stelle knapp 2 Meter tief ist.
Eigentlich ein perfekter Ort zum Baden, wenn das Wasser nicht nur Knöchel tief wäre.
Weiter geht es auf die nächste Etappe des Via Algarviana nach Messines.
Hier läuft man das erste Mal nicht an einer Straße oder auf einem Schotterweg entlang. Auch wenn dies nur von kurzer Dauer ist.
Auf dem letzten Stück der Etappe finde ich leider keinen vernünftigen Zeltplatz. Da es schon fast dunkel wird entscheide ich mich in Messines mir eine Unterkunft zu buchen.
In einem Geust House bekomme ich ein Zimmer mit Gemeinschaftsbad für 26 Euro.
Hier kann ich einmal meine ganzen Sachen waschen, mein Akkupack wieder aufladen, welches ich sonst mit meinem Solarpanel lade und ich gönne mir erst einmal eine warme Dusche!
Etappe 8
Frisch geduscht und gut ausgeschlafen geht es weiter. Etappe 9 nach Silves 28 km.
Kurz hinter Messines läuft man an einem Stausee entlang. Bis auf den Schotterweg eine sehr schöne Strecke.
Nach knapp 15 Kilometer erreiche ich die Staumauer. Hier mache ich allerdings erst einmal keine kleine Pause an einem Picknick-Platz.
Hinter dem Stausee kommt man wieder auf Schotterwegen in die Berge. Schön durch die pralle Sonne in Richtung Silves. Gut, dass ich mir in Salier neue Sonnencreme kaufen konnte.
Am Abend ziehen die ersten Wolken auf. Laut Wetterbericht soll es die nächsten Tage auch regnen.
In Silves angekommen kaufe ich noch ein paar Sachen ein und mache mich auf den Weg einen Zeltplatz zu finden.
Morgen erwartet mich mit 31 Kilometer und 1100 Höhenmeter eine anstrengende Wanderung auf dem Via Algarviana.
Etappe 9
Es geht früh los nach Monchique.
Nach ca. 5 Kilometern erreiche ich einen kleinen Ausguck.
Hier lasse ich mein Außenzelt trocken und frühstücke erst einmal.
Nach ca. 20 Kilometern mache ich eine kleine Pause mit frisch gepflückten Orangen an einem kleinen Bach.
Auf geht auf den Picota, das Wetter zieht sich langsam zu.
Auf halben Weg nach oben fängt es an zu regnen. Zum Glück habe ich mir vorher noch einen neuen Regenponcho gekauft nachdem mein alter auf Korsika kaputtgegangen ist.
Auf dem Gipfel angekommen scheint wieder die Sonne. Die Aussicht ist allerdings leider sehr schlecht.
Ich hatte erst vor mein Zelt hier oben auszubauen allerdings ist es hier sehr windig. Also beginne ich den Abstieg in die ca. 4 Kilometer entfernte Stadt Monchique.
2 Kilometer vor Monchique schlage ich mein Zelt auf. Morgen früh muss ich mir erst einmal neues Frühstück für die nächsten Tage kaufen.
Etappe 10
Kurz vor Monchique liege ich in meinem Zelt und gucke mir die Wettervorhersage an.
Es soll um 6 Uhr anfangen stark zu regnen.
Da ich mein Zelt nicht im Regen zusammenbauen möchte starte ich um 5 Uhr meine Sachen zu packen und nach Monchique zu laufen.
Ich brauche neues Müsli und neues Wasser. Die Supermärkte machen allerdings erst um 9 Uhr auf. Also noch ca. 3 Stunden warten. Dafür habe ich allerdings mein Zelt im trockenen eingepackt.
Das Wetter wurde besser. Die heutige Etappe von Monchique nach Marmelete führt an dem höchsten Berg der Algave dem Fóia vorbei
.Ich entscheide mich einen kleinen Umweg zu gehen und den GR 13 zu verlassen um auf dem Fóia zu laufen.
Angekommen um 902 Metern habe ich leider nicht die beste Aussicht aber ich glaube ich kann leicht mein Ziel des Via Algarviana erkennen.
Ich starte gerade mit dem Abstieg als es wieder anfängt zu regnen.
In Marmelete angekommen mache ich an einem überdachten Picknick-Platz eine kleine Pause. Ich muss nur noch 3 Etappen mit insgesamt 76 Kilometer laufen.
Ich laufe noch 5 Kilometer und baue mein Zelt auf. Die nächsten beiden Etappen sind 31 und 36 Kilometer lang. Da es sehr bewölkt die letzten Tage war konnte mein Solarpanel mein Akkupack leider nicht vollladen.
Etappe 11
Heute geht es 31 Kilometer nach Bensafirm. Gestern bin ich ja schon 5 Kilometer der Etappe gelaufen.
Es kommt immer mal wieder die Sonne durch, daher packe ich mein Solarpanel auf meinem Rucksack.
Man läuft eigentlich an einem Stausee vorbei. Dieser scheint aber so ausgetrocknet zu sein, dass man nur noch erahnen kann wo dieser sein sollte.
Nach knapp 35 Kilometern schlage ich mein Zelt hinter Bensafirm und kurz vor Barão de São João neben einer Orangenplantage auf.
Etappe 12
Die heutige Etappe für mich nach Vila do Bispo.
Die noch knapp 25 Kilometer führen entlang an einem Windpark bis kurz vor die Küste nach Vila do Bispo.
Die noch knapp 25 Kilometer führen entlang an einem Windpark bis kurz vor die Küste nach Vila do Bispo.
In Vila do Bispo packe ich meinen Rucksack noch einmal richtig voll. 6 Liter Wasser um mich morgen früh noch einmal zu duschen plus eine Bose Bier für morgen, wenn ich mein Ziel Farol do Cabo de Sao Vicente erreiche.
Da das Hostel in Sagres geschlossen hat fahre ich morgen mit Bus und Bahn wieder zurück nach Faro, und da will ich mich vorher noch einmal richtig waschen.
Man merkt auf jeden Fall, dass man in der Nähe der Küste ist. Es ist sehr windig.
Ich starte die letzte Etappe nach Farol do Cabo de Sao Vicente.
Ca. 5 Kilometer vor dem Ziel schlage ich mein Zelt etwas windgeschützt das letzte Mal auf.
Etappe 13
Die letzte Nacht im Zelt habe ich sehr schlecht geschlafen. Es war sehr windig.
Ich wasche mich mit ca. 5 Litern Wasser im Dunkeln ab und packe mein Zelt zusammen.
In der Entfernung sieht man den Leuchtturm.
Die letzten 3 Kilometer laufen eigentlich an der Straße entlang. Etwas abseits gibt es allerdings einen kleinen Pfad den ich beschließe zu laufen.
Um 8 Uhr erreiche ich den Farol do Cabo de Sao Vicente. Es ist sehr windig.
Endlich angekommen!
Eigentlich hatte ich vor um Abschluss im Atlantik zu schwimmen. Aber die Wellen sind mir hier zu hoch.
Auch wenn Farol do Cabo de Sao Vicente der Endpunkt des GR 13 Via Algarviana ist muss ich noch jetzt noch knapp 6 Kilometer nach Sagres laufen.
Hier startet mein Bus in Richtung Lagos. Von Lagos sollte es eigentlich mit dem Zug nach Faro gehen, da aber die Bahnmitarbeiter streiken fällt dieser leider aus.
Ich teile mir ein Uber mit 3 anderen die auch nach Faro müssen. Zu viert zahlen wir jeder denselben Preis wie mit dem Bus auf den wir noch 3 Stunden hätten warten müssen.
In Faro angekommen gönne ich mir im Hostel erst einmal eine Dusche und lasse meine Klamotten komplett waschen.
Mein Fazit
Der GR 13 Via Algarviana ist mit 280 Kilometern und knapp 5200 Höhenmeter gut anstrengend.
Der Weg ist sehr gut ausgeschildert bis auf ein zwei Stellen.
Gerade in der ersten Hälfte des Weges, wo man immer an kleinen Orten vorbeiläuft, ist es sehr einfach an frisches Wasser zu kommen. Ab Silves muss man für frisches Wasser einen Supermarkt aufsuchen.
Die Landschaft auf dem GR 13 Via Algarviana ist sehr schön.
Da der Weg zu 99% über Schotterwege verläuft über die man ohne Probleme mit einem Geländewagen fahren könnte empfinde ich den Weg eher als langweilig.
Am Ende jeder Etappe gibt es die Möglichkeit in einer Unterkunft zu übernachten oder bei Problemen oder Verletzungen die Tour abzubrechen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück zu fahren. Allerdings jedoch nicht am Wochenende.
Ich würde den GR 13 Via Algarviana nicht im Sommer laufen, sondern eher im Frühjahr oder im späten Herbst, da die Wege so gut wie gar nicht durch den Schatten laufen.
Wäre der Weg nicht zu 99% aus Schotterwegen oder Straßen wäre der GR 13 Via Algarviana ein sehr schöner Wanderweg.
Weitere Bilder findest du in der Gallery.