Dank Corona sind die Möglichkeiten eher begrenzt was Reisen angeht.
Im Mai wollte ich eigentlich nach Armenien. Der Flug wurde eine Woche vorher abgesagt.
Dann hatte ich geplant auf Mallorca den GR 221 zu laufen. Einen Tag vorher kam die Mail, dass mein Rückflug sich um 5 Tage nach hinten verschiebt.
Aber nach knapp einem Jahr möchte ich wieder raus, aber wohin? Wo soll ich übernachten?
Nach einiger Recherche habe ich mich entschieden nach Österreich, Slowenien und Deutschland mit dem Auto zu fahren und auch im Auto zu übernachten.
Mein Auto ist nicht gerade das größte. Ein Citroën C2.
Die Rückbank wird ausgebaut und mit Decken und Kissen ausgepolstert. So habe ich immerhin einen Schlafplatz von ca. 160 x 90 cm. Nicht gerade viel Platz aber besser als gar nichts. Dafür muss ich diesmal aber nicht auf das Gewicht meines Rucksacks achten.
Wo ich im Endeffekt wirklich wandern kann werde ich auf Grund der Risikogebiete nicht genau bestimmen können.
Mein erstes Ziel ist die Zugspitze. Die Zugspitze ist mit 2962m der höchste Gipfel des Wettersteingebirges und gleichzeitig Deutschland höchster Berg.
Ich starte meine Tour direkt um 17:00 Uhr nach meinem Feierabend und nach knapp 8 Stunden, 650 Kilometern und gefühlt 100 Baustellen komme ich kurz vor der Zugspitze an und schlafe das erste Mal in meinem Auto.
Ich bin früh an der Zugspitze. Auf dem letzten kostenlosen Wanderparkplatz vor der Zugspitze sind noch viele Parkplätze frei. Vielleicht bleiben Sie auch frei, da es sehr bewölkt ist und die Zugspitze in Nebel eingehüllt ist.
Bei diesem Wetter werde ich nicht auf die Zugspitze fahren. Aber direkt wieder weiterfahren will ich auch nicht. Also entschließe ich mich eine Runde um den Eibsee zu laufen. Aufgrund der Lage unterhalb der Zugspitze und des klaren, grün getönten Wassers gilt der Eibsee als einer der schönsten Seen der bayerischen Alpen. Der Eibsee-Rundweg ist knapp 7,5 km lang. Trotz der relativ kurzen Strecke ist der Eibsee-Rundweg sehr abwechslungsreich. Mal geht es direkt am Wasser entlang, mal blickt man fast aus der Vogelperspektive auf den See und auch wenn die Berge fast komplett mit Nebel umhüllt ist kriegt man einen imposanten Blick auf die Zugspitze.
Da das Wetter die nächsten Tage rund um die Zugspitze nicht besser werden soll fahre ich ein Stück weiter in die Region Bad Tölz an den Sylvensteinsee. Hier kommen einige Erinnerungen hoch, da wir früher hier in der Region oft unseren Sommerurlaub verbracht haben. Auf den kostenlosen Wanderparkplatz an der Walchenklamm stelle ich mein Auto ab.
Am nächsten Tag laufe ich durch die Walchenklamm und möchte eigentlich zum Demeljoch.
Das Demeljoch ist ein ist Bergrücken auf 1924m Höhe der aus drei Gipfel besteht, dem Dürrnbergjoch, dem Demeljoch und dem Zotenjoch. Die Sonne scheint, allerdings schaffe ich es nur kurz vor dem Schürpfeneck auf knapp 1600m Höhe. Ich versinke hier bis zu den Knien in Schnee. Gerne wäre ich weitergelaufen aber es ist mir zu Gefährlich.
Eigentlich hatte ich vor nach Tirol zu fahren, aber wegen einer zu hohen Inzidentszahl gilt Tirol als Risikogebiet. Kurzerhand entschließe ich mich ins Berchtesgadener Land zu fahren.
Das Kehlsteinhaus ist ein ehemaliges Repräsentationsgebäude und wurde 1938 im Auftrag der NSDAP gebaut. Heute ist in dem Gebäude eine Ausstellung, die über die Geschichte des Kehlsteinhauses informiert und eine Gaststätte. Das Kehlsteinhaus liegt auf 1834m Höhe und liegt knapp 50m unterhalb des Gipfels Kehlstein.
Die Ausstellung hätte ich mir gerne angesehen, dank Corona ist das Kehlsteinhaus aber leider geschlossen. Der Tunnel der 124m durch das Felsenmassiv zu einem Aufzug führt, welcher die letzten 100 Höhenmeter zum Kehlsteinhaus hochfährt, ist ebenfalls geschlossen. Also muss ich den kleinen Wanderweg hochlaufen. Vom Wanderweg sieht man allerdings nicht viel, da dieser komplett eingeschneit ist. Trotzdem will ich hinauf.
Oben abgekommen erwartet mich das Kehlsteinhaus im Schnee eingedeckt.
Ich habe den perfekten Zeitpunkt abgepasst. Eine kleine Pause, ein paar Fotos geschossen und auf einmal kommt eine Nebelwand auf mich zu. Es fängt leicht an zu schneien und ich mache mich schnellstmöglich auf den Weg runter. Beim zurück gucken während des Abstiegs sah ich nicht als eine Wolkenwand am Gipfel. Jetzt heißt es erst einmal im Auto aufwärmen.
Da immer mehr Teile Österreichs zu Risikogebieten erklärt werden entschließe ich mich schnell durch Österreich nach Slowenien zu fahren.
Hier ist mein erster Anlaufpunkt die Vintgar-Klamm in Nationalpark Triglav bei Bled. Die Klamm ist ca. 1,5 km lang. Da ich sehr früh an der Vintgar-Klamm war hatte ich die Klamm fast für mich alleine. Immer wieder gibt es Möglichkeiten den Holzstegweg zu verlassen und direkt am Ufer Fotos zu machen oder die Füße in das eiskalte Wasser zu halten.
Weiter geht es in die Stadt Bled. Auf einem Felsen befindet sich die Burg von Bled aus dem 11. Jahrhundert. Heute beherbergt die Burg ein Museum und eine Kapelle.
Auf einer Insel im Bleder See liegt die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt. Eine steile Treppe führt vom Ufer zur Kirche. Diese kleine Insel ist die einzige Insel in einem See in Slowenien. Der Rundweg um den Bleder See beträgt ca. 6km.
Der Wasserfall Peričnik ist ebenfalls ein Ausflug wert. Mit 52m ist der Peričnik Wasserfall einer der höchsten Wasserfälle in Slowenien. Eine weitere besondere Art des Wasserfalls, man kann hinter dem Wasserfall durchlaufen.
Eine weitere Tagestour sollte ins Triglav-Seen-Tal gehen. Das Triglav-Seen-Tal ist ein felsiges hängendes Tal in den Julischen Alpen in Slowenien und wird auch als Sieben Seen Tal bezeichnet, obwohl es im Tal zehn und nicht sieben Seen gibt.
Mein Start war der Savica Wasserfall im Tal von Bohinj. Der erste Aufstieg hatte aber auch schon in sich. Schwindelfrei und trittsicher sollte man hier auf jeden Fall sein. Man klettert eigentlich nur eine Felswand hoch. Auf diesem Weg wieder zurücklaufen? Niemals.
Endlich oben angekommen liegt ein kleiner See, Črno jezero. Die Tour zum Triglav-Seen-Tal ist noch sehr lang und der alternative Rückweg ist sehr lang. Hätte ich meinen normalen Rucksack dabei hätte ich hier oben mein Zelt aufgeschlagen. Aber das Zelt hatte ich Zuhause gelassen. Über einen Bergrücken ging es dann wieder zurück.
Die Grenz zwischen Slowenien und Italien ist leider zu. Da ich Gott sei Dank sehr flexibel bin entschließe ich mich von Slowenien nach Oberösterreich zu fahren. Noch kein Risikogebiet.
Erstes Ziel in Oberösterreich, der Hengstpass.
Der Hengstpass ist ein Gebirgspass in der oberösterreichischen Gemeinde Rosenau am Hengstpass an der Grenze zur Steiermark.
Vom Gipfel Wasserklotz und Astein hat man einen atemberaubenden Ausblick über Oberösterreich bin hinein in die Steiermark.
Den nächsten Tag verbringe ich am Almsee.
Der Almsee ist ein Bergsee im oberösterreichischen Teil des Salzkammergutes im Gemeindegebiet von Grünau im Almtal, am Nordfuß des Toten Gebirges.
Astein GipfelkreuzHier kann man sich bei besten Wetter sehr gut erholen und nach 9 Nächten im Auto alle Gliedmaßen strecken.
Nach einem erholsamen Tag wollte ich auf den kleinen und großen Sonnenstein im Gemeindegebiet von Traunkirchen am Westufer des Traunsees. Was gefehlt hatte war allerdings die Sonne.
Am kleinen Sonnenstein angekommen fing es an zu Regnen. Die Wolken verhießen nichts Gutes.
Im Auto angekommen fing es dann auch an zu Gewittern.
Im Süden Österreichs ist das Wetter besser.
Als nächstes Ziel habe ich mir die Silberkarklamm und Silberkarsee im Ennstal in der Steiermark ausgesucht.
Der See befindet sich auf der südlichen Seite des Dachsteins und liegt auf 1820m.
Da immer mehr Regionen in Österreich als Risikogebiete eingestuft werden entschließe ich mich wieder zurück nach Deutschland zu fahren.
Auch wenn das Wetter nicht gut fahre ich wieder zurück nach Berchtesgaden an den Königsee.Hier kann man trotz des Wetters wunderschöne Tagestouren machen.
Da das Wetter für die nächsten zwei Tage an der Zugspitze super sein soll fahre ich wieder nach Garmisch-Partenkirchen.
Da ich mit der ersten Gondel auf die Zugspitze fahren möchte und es dafür schon zu spät ist mache ich eine Wanderung durch die Partnachklamm ins Reintal.
Die Partnachklamm und das Reintal sind der Anfang für den Aufstieg auf die Zugspitze. Ich laufe allerdings nur bis zur Reintalangerhütte. Eine sehr schöne, bis hierhin sehr angenehme Wanderung.
Am nächsten Tag geht es mit der ersten Gondel auf die Zugspitze.
Ich habe Glück mit dem Wetter und die Aussicht von der Zugspitze und vom Gletscher sind einfach unbeschreiblich.
Ich habe mich entschieden mit der Gondel hoch und mit der Zahnradbahn runter zu fahren. Wenn ich noch einmal auf die Zugspitze fahre, werde ich es genau anders herummachen!
Das nächste Mal gehe ich auch zum Gipfelkreuz. Durch das schlechte Wetter war der Wege voller Schnee und nur über einen Klettersteig erreichbar. Der Zugang über zur Terrasse über das Münchener Haus war geschlossen.
Nach einem halben Tag auf der Zugspitze ging es an den Bodensee. Gerne hätte ich noch einen Abstecher zum Schloss Neuschwanenstein gemacht. Aber aufgrund der geschlossenen Grenze hätte ich einen großen Umweg fahren müssen.
Am Bodensee habe ich mich mit meinen Eltern getroffen die hier eine Ferienwohnung gemietet haben. Eine warme Dusche und eine Couch auf der man gut schlafen konnteNach den 2 Nächten entscheide ich mich noch einen Abstecher ins Appenzellerland in der Schweiz zu machen.
Ich mache noch eine Wanderung zum Seealpsee. Der Seealpsee liegt auf 1142m im Alpsteingebiet.
Und wenn man schon einmal in der Nähe ist geht es von hier aus noch für einen Tag nach Lichtenstein.
Nach 17 Tagen mache ich mich wieder auf den Rückweg.
Die Alpen sind für Tagestouren perfekt. Wenn ich mich zwischen Auto oder Zelt entscheiden müsste würde ich das Zelt vorziehen! Außerdem vergeht viel Zeit von einem Ort zum nächsten zufahren. Ein Vorteil vom Auto ist auf jeden Fall das man jeden Tag an einem anderen Ort sein kann und man täglich zu Sehenswürdigkeiten fahren kann, was man auf einer Tour zu Fuß niemals in der Zeit erreichen könnte.
Würde ich wieder mit dem Auto fahren und auch im Auto übernachten?
Zu Coronazeiten ist das Reisen mit dem Auto und Tagestouren eine gute Alternative. Allerdings würde ich wahrscheinlich eher kürzere Touren machen.
Ich ziehe es jedoch vor mit meinem Rucksack wieder auf einen Fernwanderweg zu wandern!
Andrea 26. September 2020
Klasse, das Du wieder unterwegs bist. Ich lese immer mit begeisterung Dein Beiträge. Viel Spaß auf Deiner Tour und schreib viele Berichte mit Bildern. Ich freue mich darauf. Alle Gute und besseres Wetter.
Frank 26. September 2020
Hi Max,
die Flasche sieht ja noch richtig voll aus…… ich wünsch Dir viel Spass.
lg
Frank
Geby und Frank 1. Oktober 2020
Lieber Max,
die Frage haben wir, deine Patentante und ich schon häufiger gestellt: man sieht auf deinen tollen Fotos nie einen Menschen, gibt’s da nur Gemsen oder auch Ureinwohner?
Trotz allem, Danke für die schönen Aufnahmen und dass wir ein Stück mitgehen können.
Vor allem aber, pass auf dich auf und komm gesund zurück. Wir denken an dich und wünschen ab ketzt nur noch schönes Wetter.
LG Gaby & Frank
mersmann 3. Oktober 2020 — Autor der Seiten
Hallo Gaby hallo Frank,
nein natürlich sind da auch andere Menschen. Ich gucke nur immer, dass ich die nicht auf den Bildern habe und die dann ins Internet stell.
Vielen Dank und bis bald!
Uwe Gutzeit 3. Oktober 2020
Hi, hast Glück gehabt. Das schlimmste Unwetter sollte durch sein. Ab Mitte der Woche gesellt sich ein schönes Hochdruckgebiet zu Dir.
Weiterhin viel Spass.
Gruß Uwe
B.Mersmann 4. Oktober 2020
Hallo Max, das sind ja Postkartenmotive!!!
Das Traumwetter entschädigt ja wohl für die ersten regnerischen Tage….
Bis bald am Bodensee!
Lisa 12. Oktober 2020
Komm gut Zuhause an!